Klaipeda, Litauen

23.

Samuel Fischer Gastprofessor
2010

Tomas Venclova

Tomas Venclova, geboren 1937 in Klaipeda, zählt zu den wichtigsten osteuropäischen Lyrikern des 20. Jahrhunderts. Venclova studierte Philologie in Vilnius und lebte anschließend in Moskau und Leningrad. 1977 verließ er nach mehrjährigem Publikationsverbot die UdSSR, um eine Gastdozentur an der Universität Berkeley anzutreten. In dieser Zeit wurde ihm die sowjetische Staatsbürgerschaft aberkannt.

Sein Werk entstand zum größten Teil im amerikanischen Exil. Durs Grünbein, der Venclovas Gedichte gemeinsam mit Claudia Sinnig ins Deutsche übertragen hat, bezeichnet dessen Gedichte begeistert als „das Unzeitgemäßeste, was die zeitgenössische europäische Poesie zu bieten hat“. Venclova setzt sich in seinem Schaffen mit der verlorenen Heimat auseinander, zudem mit den Naturbildern der Landschaft und der Sprache, die ihm die Möglichkeiten zu einer bedeutenden und in ihrer Tiefe betörenden Lyrik verschafft. Venclova lehrt russische Literatur in Yale, 2013 wurde ihm der Verdienstorden der Republik Polen verliehen.

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