© Stefan Klüter

Buenos Aires, Argentinien

43.

Samuel Fischer Gastprofessorin
2020/21

Samanta Schweblin

Samanta Schweblin, 1978 in Buenos Aires geboren, studierte Filmwissenschaften an der Universidad de Buenos Aires. Nach ihrem Abschluss gründete sie zunächst eine Agentur für Webdesign, bevor sie sich ganz dem literarischen Schreiben widmete. Sie gilt als eine der profiliertesten Stimmen der argentinischen Gegenwartsliteratur.

Bereits für ihre erste Kurzgeschichten-Sammlung „El núcleo del Disturbio“ 2001 wurde sie mit dem Literaturpreis Fondo Nacional de las Artes sowie dem Concurso Nacional Haroldo Conti ausgezeichnet. Zahlreiche Preise für ihr Werk, das inzwischen drei Erzählbände mit Kurzgeschichten sowie zwei Romane umfasst, folgten und ihre Bücher sind in 25 Sprachen übersetzt. Schweblin erhielt mehrere internationale Residenz-Stipendien und war 2013 Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Seitdem lebt und arbeitet sie in Berlin. Ihr aktuelles Werk, der Roman Kentukis (dt. „Hundert Augen“), ist im August bei Suhrkamp erschienen und stand auf der Longlist des letztjährigen Booker International Prize. In ihm wird das Überwinden von Kommunikationsgrenzen und die Bewältigung von Einsamkeit in einer hochtechnisierten, anonymen Gesellschaft verhandelt. In all ihren Büchern spielt die Doppelbödigkeit des Alltags eine entscheidende Rolle. Schweblin spielt mit der Diskrepanz zwischen und Realität und Einbildung ihrer Protagonisten, ohne auf surrealistische oder fantastische Elemente zurückzugreifen.

„Zitternd versuchte Robin herauszufinden, wo man dieses verdammte Gerät abschaltete, während das Plüschtier immer noch auf dem Brett hin und her sprang. Es gab keinen Schalter, das war ihr zuvor schon aufgefallen, und in ihrer Verzweiflung kam ihr keine andere Idee, als es zu packen und mit der Spitze einer Schere zu versuchen, seine Basis zu öffnen.”

Samanta Schweblin, Hundert Augen

Seminar „Ficción, tensión y resistencia“

In ihrem Seminar stehen das Lesen, Schreiben und Analysieren von Texten im Fokus, die seit dem 20. Jahrhundert auf dem amerikanischen Kontinent entstanden sind. Anhand von Texten von Kanada bis Argentinien werden Erzählgenres der Kurzgeschichte und Novelle untersucht, um Trends, Schulen, Formen und Spannungen vor dem Hintergrund des Verhältnisses von Literarturwissenschaft und kreativem Schreiben zu diskutieren.
Das Seminar findet digital auf Spanisch statt. Die genauen Termine können dem Online-Vorlesungsverzeichnis der Freien Universität Berlin entnommen werden.

„Ficción y tensión narrativa“

Online Lesung und Gespräch

Samanta Schweblin im Gespräch mit Moritz Lünenborg. Gespräch in spanischer Sprache.

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